Quartiersarbeit Bonames
im Ben-Gurion-Ring, Frankfurt am Main

Bildungsgabe e. V. engagiert sich seit vielen Jahren im Frankfurter Stadtteil Ben-Gurion-Ring mit vielfältigen Projekten zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Wir leiten die Freiwilligenagentur im Quartier, koordinieren ehrenamtliches Engagement und fördern Begegnung, Bildung und Teilhabe für alle Generationen.

Zu unseren Initiativen zählen die Müll-AG zur Verbesserung der Sauberkeit im Viertel, Projekte der Kinder- und Jugendarbeit, die Teilnahme an Beiratssitzungen und Arbeitsgemeinschaften Soziales sowie eine enge Vernetzung mit lokalen Akteurinnen und Akteuren aus Stadt, Kirche, Wohlfahrt und Wohnungswirtschaft.

Unsere Arbeit findet vor allem im Quartiersbüro Ben-Gurion-Ring 54 und im Nachbarschaftstreff „Haus am See“ statt – zentrale Orte, an denen wir Begegnung, Engagement und Innovation im Stadtteil fördern.

Ein besonderes Highlight war der Besuch von Oberbürgermeister Mike Josef, der sich vor Ort ein Bild von unserer Arbeit gemacht hat.

Müll-AG

Erfolgsprojekt im Quartier

Die Müll-AG ist eine regelmäßig stattfindende Mitmachaktion von Bildungsgabe e. V. im Ben-Gurion-Ring. Jedes Quartal treffen sich über 40 Teilnehmende am Haus am See, um gemeinsam das gesamte Quartier – von den Wegen bis zu den Spielplätzen und Grünflächen – zu reinigen. 

Dabei arbeiten wir eng mit CleanFFM und der FES Frankfurt zusammen. Auch viele Kinder und Jugendliche beteiligen sich aktiv und lernen, Verantwortung für ihr Umfeld zu übernehmen. Zum Abschluss gibt es stets ein gemeinsames Essen, das die Gemeinschaft stärkt und den Einsatz würdigt.

Vernetzungsarbeit 
im Quartier

Die Vernetzungsarbeit von Bildungsgabe e. V. ist ein zentraler Bestandteil unserer Quartiersarbeit im Ben-Gurion-Ring. Wir stehen im engen Austausch mit dem Quartiersmanagement, der GWH, Kirche in Aktion, den Johannitern, dem Jugendhaus am Bügel, CleanFFM und weiteren Partnern aus Stadtverwaltung, Sozialarbeit und Zivilgesellschaft. 

Durch unsere Teilnahme an Beiratssitzungen und Arbeitsgemeinschaften Soziales bringen wir die Perspektiven der Anwohnenden direkt in städtische Prozesse ein. Ziel ist es, Kooperation statt Parallelstrukturen zu fördern und gemeinsam Lösungen für das Quartier zu entwickeln. So entsteht ein starkes Netzwerk, das Engagement, Teilhabe und nachhaltige Entwicklung im Stadtteil trägt.

BGR

Das Quartier
Ben-Gurion-Ring in Frankfurt

Der Ben-Gurion-Ring ist eine Großwohnsiedlung am nordöstlichen Stadtrand Frankfurts, errichtet in den 1970er Jahren durch die „Neue Heimat Südwest“. Zwischen Bonames und Nieder-Eschbach gelegen, umfasst das Quartier rund 27,5 Hektar und folgt dem damaligen Leitbild „Urbanität durch Dichte“. Charakteristisch sind die vier- bis zehngeschossigen Wohnzeilen und die großzügigen, innenliegenden Grünflächen, die sich um den Bügelsee gruppieren.

Heute leben etwa 4.400 Menschen aus über 45 Nationen in rund 1.240 geförderten Wohnungen – das Quartier zählt damit zu den sozial vielfältigsten Frankfurts. Trotz der negativen Außensicht, die der Siedlung lange anhaftete, zeigen sich viele Bewohnerinnen und Bewohner zufrieden mit der Wohnqualität, den ruhigen Lagen und den Freiflächen.

Funktionale und soziale Verbindungen zu angrenzenden Stadtteilen fehlen jedoch weitgehend. Die nahe Autobahn und das angrenzende Gewerbegebiet verstärken die isolierte Lage. Um den Herausforderungen zu begegnen, wurde der Ben-Gurion-Ring 2015 in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ (heute: „Sozialer Zusammenhalt“) aufgenommen.

Neben baulichen Erneuerungen besteht hoher Bedarf an sozialer Infrastruktur, nachbarschaftlicher Vernetzung und ökologischer Aufwertung. Der Bügelsee und die angrenzenden Grünflächen bieten dafür wertvolle Potenziale. Trotz bestehender Herausforderungen ist der Ben-Gurion-Ring heute ein lebendiges Quartier mit wachsendem bürgerschaftlichem Engagement und neuen Ansätzen für ein besseres Miteinander.

Bildungsgabe ist für dieses Quartier offiziell zuständig für die Ehrenamtkoordination und verwaltet die Plattform: Freiwillige.org

Weitere Aktionen im Quartier veröffentlicht Bildungsgabe u.a. auch hier: Mach dein Bügel

Projekt geplant für 2026
Erzähl mal, Nachbar!

Das Projektvorhaben „Erzähl mal, Nachbar!“ ist ein kreativer Hörspaziergang durch den Frankfurter Ben-Gurion-Ring. Jugendliche interviewen Nachbar:innen, gestalten KI-basierte Bilder zu deren Geschichten und machen diese über QR-Codes im Quartier hör- und sichtbar. 

So entstehen Begegnungspunkte, an denen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenkommen. Das Projekt stärkt Zusammenhalt, digitale Teilhabe und das kreative Engagement junger Menschen direkt im Stadtteil.

Geplant ist das Projekt für das Jahr 2026.

Meilensteine & 
Projektentwicklung

Ein Hörspaziergang durch das Quartier – mit KI-Bildern, echten Stimmen und viel Herz

Im Frankfurter Stadtteil Ben-Gurion-Ring leben viele Menschen aus mehreren Nationen. Das Quartier im Frankfurter Norden ist ein Ort mit viel Potenzial – aber auch mit sozialen Herausforderungen. Enge Wohnverhältnisse, begrenzte Freizeitangebote, wirtschaftliche Belastungen und sprachliche Hürden erschweren vielerorts das nachbarschaftliche Miteinander. Umso wichtiger ist es, Räume zu schaffen, in denen sich Menschen begegnen, einander zuhören und gemeinsam etwas gestalten können. Genau hier setzt das Projekt „Erzähl mal, Nachbar!“ an.

Das Projekt verwandelt öffentliche Orte im Quartier in Stationen eines besonderen Hörspaziergangs. Über QR-Codes lassen sich dort kurze Audio-Geschichten von Anwohnenden abrufen – Erinnerungen, Erlebnisse und Gedanken über das Leben im Viertel. Diese Erzählungen stammen von Menschen, die das Quartier mitgeprägt haben: von Senior:innen, engagierten Eltern, Ladenbesitzer:innen, Kindern und Jugendlichen. Ergänzt werden die Stimmen durch KI-generierte Illustrationen, die von Jugendlichen aus dem Quartier selbst entwickelt und auf Basis der jeweiligen Geschichte gestaltet wurden. Die Bilder sind nicht einfach zufällig – sie spiegeln das, was erzählt wird: Ein verschwundener Kiosk, ein Kindheitsort, eine schöne Begegnung, eine Vision für morgen.

„Erzähl mal, Nachbar!“ ist dabei weit mehr als ein Medienprojekt. Es ist eine Einladung zum Dialog – über Generationen hinweg, über Herkunft und Lebenswelten hinweg. Es ist ein Projekt, das Jugendlichen Verantwortung überträgt, ihnen digitale Werkzeuge an die Hand gibt und ihre Kreativität in den Mittelpunkt stellt. Im Rahmen des Projekts lernen sie, wie KI-gestützte Bildgeneratoren funktionieren, wie man Interviews führt, Ton schneidet und Inhalte öffentlich präsentiert. Dabei arbeiten sie im Innovationsraum von Bildungsgabe e. V., der mit Computern, Aufnahmetechnik und Software ausgestattet ist – ein Lernort mitten im Quartier, offen, niedrigschwellig und motivierend.

Gleichzeitig ist das Projekt tief in die lokale Struktur eingebettet: Bildungsgabe e. V. koordiniert im Auftrag der Stadt Frankfurt die Freiwilligenagentur am Ben-Gurion-Ring und arbeitet eng mit dem Quartiersmanagement, dem Stadtplanungsamt, der GWH als Eigentümerin sowie dem Nachbarschaftstreff „Haus am See“ zusammen. Dort finden auch Treffen, Workshops und Präsentationen statt – ein zentraler Ort für Begegnung im Quartier.

Das Projekt startete 2026 mit einer großen Informationsveranstaltung, an der über 120 Anwohnende teilnahmen. Seither wurden Jugendliche eingebunden, Technik angeschafft, Schulungen durchgeführt, erste Interviewpartner:innen gewonnen und Bildkonzepte erarbeitet. Die Jugendlichen treffen sich aktuell dreimal wöchentlich im Innovationsraum und gestalten die Inhalte aktiv mit. Erste Stationen im Quartier wurden ausgewählt, erste Audio- und Bildentwürfe sind in Bearbeitung.

Ziel ist es, innerhalb eines Jahres mindestens zehn interaktive Stationen im Viertel einzurichten, an denen man Geschichten hören, Bilder sehen und sich über einen QR-Code weiter informieren kann. Die QR-Installationen sollen nachhaltig, wetterfest und gestalterisch so umgesetzt werden, dass sie sich harmonisch ins Stadtbild einfügen – und gleichzeitig neugierig machen. Zudem soll eine kleine Webseite entstehen, auf der die Inhalte gesammelt und auch außerhalb des Quartiers zugänglich sind. Geplant ist auch eine öffentliche Ausstellung im „Haus am See“, bei der Nachbar:innen, Jugendliche, Eltern und Gäste die Ergebnisse gemeinsam erleben können.

„Erzähl mal, Nachbar!“ lebt von echten Stimmen, ehrlichen Erinnerungen und dem Mut, Geschichten zu teilen. Es ist ein Projekt, das Brücken baut zwischen gestern und morgen, zwischen analog und digital, zwischen „Ich“ und „Wir“. Es zeigt, dass Beteiligung nicht nur möglich ist, sondern auch schön. Und es macht klar: Wer gehört wird, gehört dazu.

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